107 Filme aus mehr als 30 Ländern: Zum 50. Mal zeigte das Nachwuchsfestival Sehsüchte in Potsdam bis Sonntag Werke von Studierenden – und dokumentiert auch die eigene Geschichte, berichtet die „Taz“: „Das diesjährige Programm will politisch und divers sein – und schafft das auch ganz gut. […] Was programmatisch bereits umgesetzt wird, wurde strukturell allerdings als Problem angeprangert. Anfang Juli veröffentlichte die Festivalleitung eine Stellungnahme zur vorher laut gewordenen Kritik an der mangelnden Diversität unter den Jurymitgliedern. Man räumte Fehler ein und entschuldigte sich dafür, dass durch die Entscheidung, besonders ,alte Meister*innen‘ und große Persönlichkeiten der deutschen Filmlandschaft einzuladen, auch ein System reproduziert werde, ,welches PoC gesamtgesellschaftliche Sichtbarkeit strukturell verwehrt“. […] Aus vielen der Werke spricht eine Experimentierfreude, die man in der medienförderungsfinanzierten deutschen Filmlandschaft häufig vermisst.“ Das Festival, das 1972 als „FDJ-Studententage“ an der heutigen Filmuniversität Babelsberg begann, erinnert an sein Jubiläum mit einer virtuellen Ausstellung. Im Interview erklären die Koordinator*innen des Hauptprogramms, Nina Dekker und Philipp Eichel, wie aus mehr als 1.000 Filmen die Auswahl zustande kam: Jeder Film wird von zwei Personen gesichtet, die gemeinsam entscheiden, ob er in die nächste Phase kommt. Da wird er noch einmal mit dem ganzen Team des Hauptprogramms geschaut und – jedes Teammitglied hat eine Stimme. Dekker: „Jede*r hat die Erfahrung gemacht, dass ein Film, den man selbst sehr mochte, es nicht geschafft hat oder ein Film, den man selbst nicht so mochte, andere begeistert hat. Wir haben aber alle unsere größten Favoriten im Programm. Dafür hatten wir ein System, dass die sogenannten ,Spalter‘ (Filme, die das Team gespaltet haben) bevorzugt. Das macht unser Filmprogramm so interessant! Zudem haben wir uns am Leitbild des Festivals orientiert. Wichtig war uns zudem, ein diverses Programm zusammenzustellen – vor und hinter der Kamera.“ Der Branchennewsletter von Crew United Chefredakteur: Peter Hartig vom 26.07.2021
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