Diese besonders dreisten Täuschungen serviert uns die Industrie:
- Danone bewirbt ausgerechnet Volvic-Mineralwasser als „klimaneutral“, das in Einweg-Plastikflaschen verpackt und zu großen Teilen hunderte Kilometer per LKW aus Frankreich kommt.
- Hipp vermarktet Babybrei mit Rindfleisch als “klimapositiv”, obwohl Rindfleisch besonders hohe Emissionen verursacht.
- Granini gleicht für sein Label “CO2 neutral” auf exotischen Fruchtsaft gerade einmal sieben Prozent der Gesamtemissionen aus.
- Aldi verkauft „klimaneutrale” Milch, ohne genau zu wissen, wie viel CO2 bei der Produktion überhaupt ausgestoßen wird.
- Gustavo Gusto schmückt sich mit dem Titel „erster klimaneutraler Tiefkühlpizzahersteller Deutschlands“, auch wenn die Pizzen mit Salami und Käse belegt sind – klimaintensiven, tierische Zutaten.
Dabei zeigt sich ein Muster: Die meisten Hersteller investieren kaum in die Reduzierung ihres eigenen CO2-Ausstoßes. Um Produkte als "klimaneutral" zu labeln, kaufen die Hersteller über Siegel-Anbieter CO2-Gutschriften aus vermeintlichen Klimaschutzprojekten. Damit sollen die bei der Produktion anfallenden Treibhausgas-Emissionen lediglich ausgeglichen werden.
Doch der Nutzen vieler Klimaschutzprojeke ist fragwürdig: Laut einer Studie des Öko-Instituts halten nur zwei Prozent der untersuchten Projekte ihre versprochene Klimaschutzwirkung „sehr wahrscheinlich“ ein5. foodwatch-Recherchen zu Projekten in Peru und Uruguay belegen, dass selbst zertifizierte Projekte eklatante Mängel aufweisen. Eine Plastikflasche Mineralwasser wird dadurch keinen Deut klimafreundlicher.
foodwatch hat aufgedeckt, wer an diesem Business mit dem Klima verdient: Eins der “Klimaschutz”-Projekte hat laut unseren Schätzungen mehr als 55 Millionen US-Dollar eingenommen. Das ist viel Geld – für heiße Luft. Denn das Projekt hält nicht, was es verspricht. Trotzdem kauften Rewe, dm und Wiesenhof sich mit diesem Projekt frei und rechneten sich "klimaneutral".
Ich finde: Diese Klimalügen dürfen wir uns nicht gefallen lassen. Solche monatelangen Untersuchungen können wir uns aber nur leisten, weil Verbraucher:innen wie Sie uns unterstützen. Als foodwatch-Mitglied ermöglichen Sie uns weitere tiefgründige Recherchen. Wir decken auf, wie sich die Industrie grün rechnet und streiten gemeinsam mit Ihnen für ein Verbot irreführender Klimasiegel – und für echten Klimaschutz in der Lebensmittelindustrie.
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