BFFS initiiert Themis. Ein wichtiger Meilenstein für den Kulturwandel
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15 Jahre BFFS – eine Erfolgsgeschichte

Stichtag: 31.05.2018

BFFS initiiert Themis.

Im Herbst 2017 war es auch in Deutschland soweit. Die #MeToo-Debatte brachte auch in der deutschen Kulturbranche zu Tage, was lange unter den Teppich gekehrt worden war.

Sexuelle Belästigung ist kein Hollywood-spezifisches Problem.

Auch die Film- und Fernsehbranche in Deutschland, nein, die bundesdeutsche Kulturbranche muss sich dem Thema sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch am Arbeitsplatz stellen.

Immer mehr Betroffene brechen ihr Schweigen überwinden ihre Angst und schildern das Erlebte.

Bei der Aufarbeitung der Fälle wird immer deutlicher, dass sexuelle Belästigung über Jahrzehnte auch in der Kulturbranche als Kavaliersdelikt behandelt und nicht ernst genommen wurde.

Schwerwiegende Versäumnisse in den internen Beschwerdestellen der arbeitgebenden Institutionen werden offenbart. Die Fälle werden schnell zu den Akten gelegt. Betroffene, die den Mut hatten, sich anzuvertrauen, werden von verantwortlichen Senderstellen und Produktionen allein gelassen.

Der BFFS sieht sich bestätigt. Denn schon Anfang 2017 sah der Vorstand die Notwendigkeit zur Gründung einer überbetrieblichen Beschwerdestelle, um Betroffenen von sexueller Belästigung und Gewalt eine vertrauliche Anlaufstelle anzubieten.

Waren im Frühjahr 2017 noch die BFFS-Vorschläge zur Gründung einer solchen Stelle von Senderverantwortlichen als nicht notwendig abgelehnt worden, herrscht nun ein Einsehen: Ein wirksamer Schutz von Betroffenen kann nur durch eine unabhängige überbetriebliche Beschwerdestelle und nicht durch senderinterne Anlaufstellen erreicht werden.

Die Angst vor Repressalien, negativen Konsequenzen bis hin zur Nichtbesetzung muss Betroffenen genommen werden. Betroffenen muss die Möglichkeit gegeben werden, sich in einem geschützten Raum sowohl juristische wie auch psychologische Hilfe und Unterstützung zu holen.

Diese überbetriebliche Beschwerdestelle muss aber die Akzeptanz der ganzen Branche haben. Neben Sender und Produzenten müssen auch die maßgeblichen Berufsverbände nach Ansicht des BFFS diese Stelle tragen, damit sie mit der entsprechenden Autorität auftreten und tätig werden kann.

Und so lädt der BFFS am 29.11.2017 alle maßgeblichen Berufsverbände der Film- und Fernsehbranche zu einem Runden Tisch ein und stellt dort sein Konzept für eine überbetriebliche Beschwerde stelle vor.

Das Gründungsvorhaben und die Initiative des BFFS findet schnell das Interesse auch der Politik, die sich dem Thema ‚sexuelle Belästigung in der Kulturbranche‘ nicht mehr verschließen will.

ver.di, ProQuote Film und 17 weitere Branchenverbände, die Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, ARD, ZDF, die Produzentenallianz, der Verband der Privatsender und auch der Deutsche Bühnenverein sehen die Notwendigkeit, dem Vorschlag des BFFS zu folgen und wollen eine überbetriebliche Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt gründen.

Nachdem der BFFS um die Finanzierung dieser Vertrauensstelle mit Sendern, Produzenten und BKM lange gerungen hatte, kam es schließlich am 31.05.2018 zur branchenübergreifenden Gründung der Themis – Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt, die schließlich ihre Arbeit am 01.10.2018 aufnehmen kann.

Zu seinem 15-jährigen Jubiläum wird der BFFS vom 1. März bis zum 4. April täglich an besondere Erfolge und Fortschritte erinnern, die wir Schauspieler*innen seit Gründung unseres Verbands im Jahre 2006 für uns errungen haben.

 

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